Viel untersucht und dennoch heftig diskutiert und umstritten: der sich abzeichnende Klimawandel auf der Erde und die Frage, welchen Anteil unser Verhalten mit industrieller Produktion und Konsum hat. Wie groß auch immer der menschliche Anteil an dieser Entwicklung ist, für die Unternehmen bedeutet es auf jeden Fall eine ganze Reihe von Anpassungsmaßnahmen. Wir zeigen Ihnen, was das Management im Unternehmen in Sachen Klimaschutz regeln sollte.
Beim Klimawandel geht es um weitaus mehr als um vermehrt auftretende außergewöhnliche Wetterereignisse oder einer geringeren Schneesicherheit in den Skigebieten der Alpen. Vielmehr wird ein sich änderndes Klima zu einer Herausforderung für Sicherheit und wirtschaftlicher Stabilität – weltweit. Und er wird auch die Rahmenbedingungen für unsere Art zu wirtschaften verändern. Das birgt für Unternehmen Risiken, bietet aber auch Chancen.
Treibhauseffekt und Klimawandel – was ist das eigentlich?
Der natürliche Treibhauseffekt ist eine der Grundvoraussetzungen für Leben auf unserer Erde. Ohne diesen wärmenden Effekt hätten wir keine Durchschnittstemperatur von rund +15 Grad Celsius sondern von etwa -15 Grad auf der Erde.
Konkret geht es beim Treibhauseffekt darum, dass die von der Sonne bewirkte Einstrahlung auf die Erdoberfläche reflektiert wird. Allerdings wird nicht die gesamte Einstrahlung wieder reflektiert, sondern ein Teil der damit einhergehenden Wärme wird von in der Atmosphäre befindlichen Gasen zurückgehalten. So erwärmte sich die Erde auf eine Durchschnittstemperatur, in der das uns bekannte Leben ermöglicht wurde.
Allerdings ist der Anteil dieser Gase in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung um rund 40 Prozent angestiegen, besonders stark in den letzten Jahrzehnten. Diese erhöhte Konzentration von Wärme nicht durchlassenden Gasen in der Atmosphäre hat dazu geführt, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde merkbar angestiegen ist. Die damit einhergehenden Klimaveränderungen haben schließlich Auswirkungen auf die Natur und letztlich auch auf uns Menschen.
Was bedeutet der wohl von Menschen verursachte zusätzliche Treibhauseffekt für unsere Wirtschaft?
Studien zeigen ziemlich deutlich, dass der sich abzeichnende Klimawandel dazu führen kann, Krisen in Gesellschaft und Wirtschaft zu verursachen. Konkret ist mit folgenden Auswirkungen zu rechnen:
- Schwieriger werdende Wasserversorgung weltweit.
- Sinkende Nahrungsmittelproduktion aufgrund von vermehrt instabilen Wetter- und Klimaverhältnissen.
- Gefährdung von Inseln und Küstengebieten durch einen steigenden Meeresspiegel.
- Hohe Gesundheitsrisiken durch eine leichtere Ausbreitung von Infektionskrankheiten bei einer höheren Durchschnittstemperatur auf der Erde.
- Verlust an biologischer Vielfalt mit Auswirkungen auf landwirtschaftliche Produktionsmuster und Erträge.
- Steigende Flüchtlingsbewegungen aufgrund von sich durch den Klimawandel verschlechternden Lebensbedingungen in vielen Regionen weltweit.
Es fällt nicht schwer, sich die negativen Folgen solcher Entwicklungen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vorzustellen!
Allerdings gibt es auch Wissenschaftler, die darauf hinweisen, dass man die beschriebenen negativen Auswirkungen in ihrem Ausmaß abmildern könne. Dafür ist es nötig, deutlich geringere Emissionen von klimaverändernden Gasen zu erreichen! Wenn sich der Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf der Erde auf 2 Grad Celsius beschränken ließe, dann seien die Folgen des Klimawandels für den Menschen noch beherrschbar und verträglich.
Welche Konsequenzen hat der Klimawandel für Unternehmen?
Die beschriebenen möglichen Auswirkungen eines drohenden Klimawandels können weitreichende Folgen für Unternehmen haben:
- Märkte werden sich grundlegend verändern oder ganz verschwinden.
- Die Beschaffung von notwendigen Rohstoffen wird zunehmend schwieriger.
- Klimaschädliche Produkte werden weniger bis gar keine Chancen mehr haben.
- Dienstleistungen und Produkte, die an die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel angepasst sind, haben dagegen größere Chancen an sich verändernden Märkten.
Die Politik wird schließlich darauf reagieren – ob mit Verzögerung oder recht zügig. Treibhausgasemissionen werden künftig mehr und mehr mit einem Preis versehen. Dies wird schließlich dazu führen, dass eher klimaschädigende Produktionsformen und Produkte teurer und damit weniger wettbewerbsfähig werden!
Unsere Empfehlung: Dass es einen Klimawandel geben wird beziehungsweise bereits gibt, scheint belegt. Wie Politik und Gesellschaft darauf reagieren werden, lässt sich noch nicht absehen. Sicher ist jedoch, dass es Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Art zu wirtschaften haben wird. Deshalb sollte sich das Management jedes Unternehmensmit der Herausforderung des Klimawandels auseinandersetzen und schon jetzt Regelungen treffen, um auf Änderungen von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eingestellt zu sein und reagieren zu können.
Diese fünf Regelungen sollte Ihr Management in Sachen Klimaschutz auf jeden Fall treffen!
- Ermitteln und analysieren Sie den Beitrag Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte und Dienstleistungen zum Treibhauseffekt – beispielsweise durch die Ermittlung und Berechnung Ihres „Carbon Footprints“. Nutzen Sie für die Ermittlung Ihres „Carbon Footprints“ die vorhandenen und international anerkannten Standards.
- Identifizieren Sie Risiken, die durch den Klimawandel für Ihre Wertschöpfungskette und auf den von Ihnen genutzten Märkten drohen.
Beispiele: Risiken bei Beschaffung, Produktion, Versicherungen, Märkten, politischen Regelungen - Identifizieren Sie auch die notwendigen Anpassungen und Chancen, die sich durch den Klimawandel für Ihr Unternehmen und Ihre Produkte und Dienstleistungen ergeben können.
Beispiele: Neue Technologien und Produkte, die Ihr Unternehmen anbieten kann - Entwickeln Sie eine Klimastrategie, mit der Sie mittels konkreter Ziele, Maßnahmen, Terminen und Verantwortlichen Ihr Unternehmen auf die Veränderungen durch den Klimawandel einstellen. Binden Sie Führungskräfte und Mitarbeiter in diese Strategie mit ein und unterstreichen Sie so die Bedeutung für Ihr Unternehmen.
- Sorgen Sie dafür, dass intern wie extern glaubwürdig, offen und nachvollziehbar über Ihre Anstrengungen und Erfolge bei der Reduzierung von Ressourcen- und Energieverbrauch und der damit einhergehenden Reduzierung von Treibhausgasemissionen kommuniziert wird.