Im November 2019 hat der Coburger Handtuch- und Mattenservice eine neue Waschstraße mit innovativem Abwärmekonzept auf dem neuen Betriebsgelände in Rödental in Betrieb genommen.
Durch die neuen Verfahrensabläufe können im Jahr rund 720 Tonnen CO2 eingespart werden, was 79 % weniger Emissionen entspricht. Die Einsparungen setzen sich zusammen aus 99 % weniger Stromverbrauch, 58 % weniger Erdgas- und 86 % weniger Wasserbedarf. Auch monetär konnten dadurch Einsparpotenziale gehoben werden, trotz hoher Investitionskosten, welche durch Fördermittel ausgeglichen werden konnten.
Zur Effizienzsteigerung werden sämtliche Teilprozesse der Matten- und Wischbezügeaufbereitung vernetzt sowie speziell für den Prozess optimierte und angepasste Maschinen eingesetzt. Beim Teilprozess der Intralogistik beispielsweise können die Prozesse durch Kennzeichnung der Wäschestücke ohne manuelles Eingreifen bearbeitet werden, sodass automatisch das passende Waschprogramm vorgegeben werden kann, das Wasserstand, Temperatur und Waschmittelbedarf festlegt. Beim Waschprozess wird des Weiteren das Prozesswasser energetisch und substanziell mehrfach genutzt, um den Einsatz von Frischwasser und fossiler Energie zu minimieren. Da der Trocknungsprozess einen der energieintensiveren Teilprozesse ausmacht, wird die Ware in der neuen Waschstraße des CHMS warm gespült und gelangt anschließend mit geringerer Restfeuchte und höherem Temperaturniveau in ein neuartiges, patentiertes Trocknersystem, das als Schlüsselkomponente in den Gesamtprozess integriert ist. Zusätzlich wird entstehende Abwärme für die Beheizung von Büro- und Sozialräumen genutzt genutzt.
Der restliche Wärmebedarf der Waschstraße wird über eine effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage realisiert, die Strom- und Wärmeerzeugung kombiniert und so Energie einspart.
Die Waschstraße hat einen spezifischen Verbrauch von 0,056 kWh pro kg Ware, was nur etwa 22 % des Energiebedarfs vergleichbarer Anlagen entspricht. Die Trockneranlage verbraucht mit 0,124 kWh pro kg Ware sogar nur 21 % der Energie vergleichbarer Anlagen. Insgesamt verbraucht die neue Anlage damit gerade einmal 21 % des Energiebedarfs ähnlicher Anlagen und nur rund 16 % der bestehenden Anlage.